Settembrini
- Nikolaus Schmid
- 14. Feb. 2017
- 1 Min. Lesezeit
Eine szenische Jagdprüfung von Leo Tuor

Da steht er nun in der kantonalen Schiessanlage in Chur, der Kandidat für das Jagdpatent. Es ist Prüfungstag und er hat Schiesshemmung. In seiner Bedrängnis holt er seine Vorbilder, die beiden Zwillinge Gion Battesta Levy und Gion Evangelist Silvester zu Hilfe. Beides alte Jäger, oder besser „Freibeuter der Berge“ von irgendwo da oben aus den Bündner Alpen. Aber vielleicht gibt es sie gar nicht und die beiden Onkel sind reine Fantasiefiguren, Geister, Würgeengel?
Im Verlauf der mehr schlecht als recht ablaufenden Prüfung entwickelt sich das Geschehen zunehmend hin zu einer absurden Anhörung, in der man mit schonungsloser Direktheit Wesentliches und Skurriles über das Anpirschen, Töten und Ausnehmen des Wildes lernt; doch diese Jagdprüfung ist in gleichem Masse ein Examen über das Wesen des Wilderns, ein mündliche Prüfung in Sachen Anarchie und – schier unerschöpflicher - Engelskunde.
„Ein lächerliches Moment ist dem Jäger stets eigen, wie dem Teufel im Märchen. Ein Held bist du nur, wenn du Beute vorzeigen kannst. Und noch dann, mach dir nichts vor, bist du es bloss in deinen eigenen Augen.“
Mit: Jaap Achterberg, Nikolaus Schmid & Andrea Zogg
Musik: Marco Schädler & Luca Ramella
Regie: Manfred Ferrari
Bühne: Duri Bischoff
Kostüme: Ursina Schmid Assistenz: Julia Minnig
Produktion: Ressort K.
Premiere:
14. Februar 2017, Postremise Chur
Gastspiele:
Theater am Bahnhof Reinach
Theater Ticino Wädenswil
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